Option bei der Suche nach neuer Fußballarena für Hertha BSC - Umbau des Olympiastadions grundsätzlich möglich

24.05.2017

Seit längerem ist bekannt, dass der Verein Hertha BSC sich eine neue Fußballarena wünscht. Entsprechende Pläne gibt es bereits seit einigen Jahren. Grund ist, dass das Olympiastadion für Hertha zu groß ist. Die Zuschauerzahlen kommen an die Gesamtkapazität von 74.000 nur bei absoluten Topspielen heran. Im Schnitt kamen in der vergangenen Saison ca. 50.000 Zuschauer zu jedem Heimspiel. Deshalb ist das Stadion häufig relativ leer und die Stimmung leidet . Eine mögliche Ursache für die geringe Zuschauerzahl sieht der Verein in der weiten Entfernung der Tribünen vom Spielfeldrand. Daher möchte Hertha BSC eine moderne Fußballarena in der die Zuschauer unmittelbar am Spielfeldrand sitzen. Über derartige Fußballstadien verfügen fast alle Vereine der 1. Bundesliga.

In den letzten Monaten hat die Diskussion immer mehr an Fahrt aufgenommen. Von einem Stadionneubau neben dem Olympiastadion bis hin zu einem Ausweichstandort in Ludwigsfelde werden derzeit mehrere Optionen diskutiert. Jetzt ist eine weitere Möglichkeit dazugekommen. Eine vom Verein in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie durch das Architektenbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp) hat ergeben, dass ein Umbau des Olympiastadions grundsätzlich möglich wäre. Bei diesem ersten Entwurf würde das bisherige Spielfeld um einige Meter abgesenkt und die Tribünen bis an das Spielfeld herangezogen. Der Oberrang würde dann mit einer Videoleinwand verdeckt werden, die bei Bedarf abmontiert werden könnte.
Das Ergebnis kommt überraschend. Bisher war ein Umbau des Stadions vom Verein als nicht umsetzbar betrachtet worden. Eine Entscheidung für einen Umbau bedeutet das Studienergebnis erst einmal nicht. Hierzu sind weitere Prüfungen notwendig. Dabei wird zum einen die Verträglichkeit der Pläne mit dem Denkmalschutz eine Rolle spielen. Zum anderen wird auch die Frage zu klären sein, was die Pläne für die Zukunft der Leichtathletik im Olympiastadion bedeuten würden. Derzeit werden im Olympiastadion Leichtathletikgroßveranstaltungen, wie die Leichtathletikweltmeisterschaft und das ISTAF, ausgetragen. Wie und ob das Stadion bei einem Umbau für die Leichtathletik weiterhin genutzt werden kann, ist offen. Eine Möglichkeit beides, moderne Fußballarena und Leichtathletik, unter einem Dach zu vereinen, wären mobile Zuschauerränge, die bei Bedarf der Tartanbahn weichen würden.

In den kommenden 12 Monaten werden alle diese und weitere Fragen erörtert werden - so lange ist die Planungsphase angesetzt. Für mich steht fest: Hertha gehört zu Berlin. Mit ihrer langen und wechselvollen Geschichte ist die „Alte Dame“ seit ihrer Gründung im Jahr 1892 eng mit unserer Stadt verbunden. Diese Verbindung sollte erhalten bleiben.

Herzlichst,
Ihr Andreas Kugler

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