Fraktion vor Ort 2018 II

Stationen:

  1. Besichtigung der Kindertagesstätte Manteuffelstraße des Eigenbetriebes "Kindertagesstätten Berlin Süd-West"

  2. Infostand am S-Bahnhof Botanischer Garten

  3. "Wir müssen mal reden!“ mit Seyran Ateş


Fraktion vor Ort 2018 II

Bei bestem Herbstwetter war ich erneut in meinem Kiez unterwegs.

Am Morgen habe ich gemeinsam mit der Stadträtin für Jugend und Gesundheit, Carolina Böhm, die Kindertagesstätte in der Manteuffelstraße besucht. Die Kita ist eine von insgesamt 37 Kitas, die vom Eigenbetrieb des Landes Berlin "Kindertagesstätten Berlin Südwest“ in Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof Schöneberg betrieben werden. Mit 4700 betreuten Kindern und 1000 Mitarbeitern zählt der Eigenbetrieb zu den kleineren Kita-Eigenbetrieben. Was die Qualität der Betreuung anbelangt gehört die Kita allerdings zu den Spitzenreitern. Dies zeigt sich z.B. daran, dass der Eigenbetrieb keine Herausforderungen hat genügend Fachkräfte zu gewinnen - angesichts der aktuellen Situation in der Kinderbetreuung eine bemerkenswerte Leistung!

Bei meinem Besuch in der Manteuffelstraße konnte ich zunächst bei einem persönlichen Rundgang die Einrichtung kennenlernen. Insgesamt werden 198 Kinder, in Krippe und Kindergarten, an dem Standort betreut. Hierunter zählen derzeit auch 22 Integrationskinder und 24 Flüchtlingskinder. Eine Besonderheit der Kita ist der Verkehrsdachgarten auf dem Dach der Kita.
Im anschließenden Gespräch mit der Leiterin der Kita, Frau Abraham und der kommissarischen Leiterin, Frau Otte, sowie der Pädagogischen Geschäftsleiterin des Eigenbetriebs, Frau Martina Castello, ging es um die aktuelle Arbeit der Kita und des Eigenbetriebes. Wir haben über das beeindruckende Weiterbildungs- und Gesundheitskonzept der Kita gesprochen. Aber auch die Herausforderungen der täglichen Arbeit kamen zur Sprache. Ein wichtiger Punkt ist natürlich die Sicherstellung der aktuell guten Personalsituation vor Ort. Für die Kitaleitung und die Geschäftsführerin des Eigenbetriebes ist es wichtig, die Vergütung des Berufes zu verbessern. Auch ich denke, dass dies ein wichtiger Schritt ist, um den Beruf attraktiver zu machen. Die SPD-Fraktion setzt sich für eine Vergütung der Erzieherausbildung und eine höhere Eingruppierung der Erzieher in den Tarfiverhandlungen 2019 ein. Denn spätestens seit der Pisa-Studie wissen wir, dass die ersten sechs Jahre in der kindlichen Bildung die wichtigsten sind.

Bei meinem mittäglichen Infostand am S-Bhf. Botanischer Garten habe ich wie gewohnt über meine Fraktionsarbeit informiert. Auf Grund der ein Tag zurückliegenden Bayern-Wahl hatte ich ein Fernsehteam der RBB-Abendschau zu Gast, das Reaktionen auf das Ergebnis der SPD in Bayern einfangen wollte. Und in der Tat zeigte sich, dass einigen Bürgern das Thema unter den Nägeln brannte. Daneben kamen aber auch viele lokale Themen zur Sprache.

Am Abend hatte ich Frau Seyran Ates im Rahmen meiner Gesprächsreihe „Wir müssen mal reden!“ zu Gast. Seit vielen Jahren engagiert sich Frau Ates für die Rechte von Frauen in unserer Gesellschaft. Die Gründung der Ibn-Rushd-Goethe Moeschee im vergangenen Jahr hat große Wellen geschlagen. In der Moschee wird ein säkularer Islam gelehrt. In unserem Gespräch kamen eine Vielzahl von Themen zur Sprache - von ihrer Kindheit über ihre Politisierung in der Jugend bis hin zu ihren unterschiedlichen Projekten. Hierbei zeigte sich der unermüdlichen Elan von Frau Ates, der trotz des großen Widerstandes, den sie in ihrer Arbeit erfahren hat, ungebrochen ist.
Aktuell nimmt die Arbeit in der Moschee den Hauptteil ihrer Zeit in Anspruch. In nur einem Jahr konnte viel erreicht werden. Die Moschee hat mittlerweile zahlreiche Unterstützer und ist auch international bestens vernetzt. Eine drängende Herausforderung ist allerdings die Finanzierung der Arbeit. Ein Thema, dass wir gemeinsam angehen wollen.

So ging ein langer und abwechslungsreicher Tag zu Ende, an dem ich wieder zahlreiche spannende Eindrücke gewinnen konnte.

Herzlichst

Ihr Andreas Kugler