Stadtteiltag Zehlendorf 2014

Stationen:

  1. Besichtigung des Elisabeth-Weiske-Heims des DRK für junge Menschen mit schweren geistigen und mehrfachen Behinderungen

  2. Rundgang in der Dreilinden-Grundschule

  3. Bustour durch die "Villenkolonie Alsen"

  4. Führung im Haus der Wannseekonferenz


Stadtteiltag Zehlendorf 2014

Regelmäßig sind die Mitglieder der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus in ihren Wahlkreisen unterwegs. Gern besuchen wir Vereine, Verbände und Einrichtungen, um vor Ort Gespräche zu führen. Nach dem Stadtteiltag "Steglitz" im vergangenen November wollte ich in diesem Frühjahr den Bürgerinnen und Bürgern in Wannsee die Möglichkeit geben mit mir ins Gespräch zu kommen. Hierbei begleitete mich der Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf, Norbert Buchta.

Zunächst waren wir im Elisabeth-Weiske-Heim für Kinder und Jugendliche mit schweren und mehrfachen geistigen Behinderungen zu Gast. Wir konnten die familienähnlich aufgebauten Wohneinheiten besichtigen und ein Gespräch mit der Leiterin der Einrichtung, Frau Gajewski, und dem Geschäftsführer des Trägers DRK Berlin-Südwest, Herrn Höringklee, führen. Im Mittelpunkt stand ein sehr spezieller Aspekt der gerade viel diskutierten Inklusion: Die Anforderungen an die Beschulung von Kindern und Jugendlichen wie den Bwohnerinnen und Bewohnern des Elisabeth-Weiske-Heims sind derart speziell, dass diese den Alltag an einer Regelschule kaum bestehen können. Sie sind auf den Fortbestand der Förderschulen angewiesen. Bereits das Pausenläuten und ganz besonders wechselnde Lehr- und Betreuungskräfte können einem autistischem Jugendlichen den Schulbesuch unerträglich machen und den so wichtigen Lernerfolg in Frage stellen. Diesen Aspekt möchte ich zukünftig verstärkt in die Beratungen einbringen und diskutieren, ob der Erhalt von Förderschulen eventuell zwingend ist.

Im Anschluss waren wir in der Dreilinden-Grundschule zu Besuch und konnten uns das frisch sanierte Hallendach, die renovierten Bereiche für den Hort und die Schulstation Oase und den gemeinsam mit einer Oberschule genutzten Schulhof anschauen. Im Gespräch mit dem Schulleiter Herrn Hemsing und seiner Stellvertreterin Frau Zipperling entstand der Eindruck, dass hier vieles zum Guten steht. Auch die Herausforderung der Integration der zeitweilig angemeldeten Schüler vom benachbarten Wohnwagen-Stellplatz für deutsche Sinthi in den laufenden Unterricht wird mit viel Engagement gemeistert. Es freut mich zu sehen, dass das zusätzliche Geld, dass wir mit der Verdopplung des Schul- und Sportstättensanierungsprogramms auf 64 Millionen Euro in die Hand genommen haben, vor Ort viel Gutes bewirken kann.

Am Nachmittag stand eine Busrundfahrt durch die „Villenkolonie Alsen“ unter Führung von Frau Bolte, Vorsitzende des Vereins für Kultur und Geschichte in Wannsee e.V., auf dem Programm. An Hand einzelner Villen und ihrer wechselvollen Geschichte wurde die Entwicklung des Ortsteils Wannsee in der Vergangenheit thematisiert. Ein Schwerpunkt dabei war die sich aus der Machtergreifung Hitlers 1933 ergebende Veränderung. Bei fantastischem Wetter war dies ein sehr schöner und Informativer Termin.
Den Abschluss bot eine Führung im Haus der Wannseekonferenz.
Im Haus der Wannseekonferenz wurde 1942 die „Endlösung der Judenfrage“ organisiert und damit die führenden Köpfe von Staat und Partei zu Mitwissern und Mittätern des Völkermordes an unseren jüdischen Mitbürgern. Obwohl ich die Ausstellung schon mehrfach besucht habe, erschüttert mich das Ausmaß der damaligen Verbrechen jedes Mal. Wie ich finde ein Pflichtprogramm für alle Schülerinnen und Schüler aber auch jeden Berlinbesuch.

Ich danke allen Beteiligten für die Einblicke in ihren Lebens- und Arbeitsalltag, die ich für meine politische Arbeit mitnehmen werde.

Herzliche Grüße

Ihr Andreas Kugler